Anhand des faktoid. Wahlrechners verfolgen wir die Entwicklung der aktuellen Umfragen bis zur Bundestagswahl 2017.
Kaum hatte die SPD letzten Sonntag beim Parteitag in Dortmund ihr Programm für die Bundestagswahl vorgestellt, vollführte Angela Merkel ihren "Signature Move" und beraubte die SPD eines ihrer zentralen Wahlkampfthemen. Sie machte die Abstimmung zur Gewissensentscheidung ohne Koalitionszwang, konnte so dagegen stimmen in der Sicherheit, dass dennoch eine Mehrheit die Öffnung der Ehe durchwinken würde. Die Homo-Ehe ist Gesetz, das SPD-Programm um einen Punkt ärmer und die Kanzlerin sitzt wie so oft nicht zwischen, sondern über den Stühlen. Die CSU hat sich zwar vor der Abstimmung förmlich gegen die Ehe für alle ausgesprochen, leistete aber keinerlei aktiven Wiederstand, und enthielt sich selbst von direkter Kritik am Positionswechsel der Kanzlerin. Wie sich die Entscheidung auf Konservative Wähler auswirkt bleibt abzuwarten, für unentschlossene Wähler aber ist möglicherweise ein wichtiges Argument für Schulz vom Tisch.
Vier Umfragen der Institute FORSA, INSA, YouGov und Ipsos wurden diese Woche veröffentlicht. Die CDU liegt dabei zwischen 36% und 40% der Stimmen. Die SPD bleibt bei knapp unter 25% der Wahlabsichten, scheint sich aber auf diesem Niveau mehr oder weniger eingependelt zu haben. Ihr zugute kommt wohl auch die relative Schwäche der kleineren Parteien. Lediglich DIE LINKE erreichte laut INSA-Institut die 10% Hürde.
Koalitionen
Im Bundestag hätte die Union nach der Wahl derzeit freie Auswahl der Koalitionspartner. Neben der einer großen Koalition mit der SPD ist auch die Möglichkeit einer Jamaika-Koalition weiter sehr wahrscheinlich (96%). Alternativ sind auch Regierungskoalitionen allein mit der FDP (33%) oder den Grünen (26%) vorstellbar.
Kaum Konkurrenz müsste die Kanzlerin derzeit von den Sozialdemokraten fürchten. Für Martin Schulz bestünden nach einer heutigen Wahl wohl kaum Machtoptionen. Minimale Aussichten bestehen auf ein Linksbündnis aus SPD, Grünen und Linkspartei (1,5%) sowie auf eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP (0,5%). Neben der theoretischen Möglichkeit steht die politische Machbarkeit dieser Koalitionen aber auf einem anderen Blatt. Die erklärte Wunschkoalition, ein Bündnis mit den Grünen, ist derzeit klar außer Reichweite.
Aggregierte Werte |
Sitzverteilung 30.6
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Umfragen seit 4.5 (Allensbach, EMNID, FORSA, Forschungsgruppe Wahlen, GMS, Infratest, INSA)
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Verteilung der möglichen Wahlausgänge |
Koalitionen
Im Bundestag hätte die Union nach der Wahl derzeit freie Auswahl der Koalitionspartner. Neben der einer großen Koalition mit der SPD ist auch die Möglichkeit einer Jamaika-Koalition weiter sehr wahrscheinlich (96%). Alternativ sind auch Regierungskoalitionen allein mit der FDP (33%) oder den Grünen (26%) vorstellbar.
Sitzanteil der Koalitionen im Bundestag |
Kaum Konkurrenz müsste die Kanzlerin derzeit von den Sozialdemokraten fürchten. Für Martin Schulz bestünden nach einer heutigen Wahl wohl kaum Machtoptionen. Minimale Aussichten bestehen auf ein Linksbündnis aus SPD, Grünen und Linkspartei (1,5%) sowie auf eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP (0,5%). Neben der theoretischen Möglichkeit steht die politische Machbarkeit dieser Koalitionen aber auf einem anderen Blatt. Die erklärte Wunschkoalition, ein Bündnis mit den Grünen, ist derzeit klar außer Reichweite.
Sitzanteile der Koalitionen im Bundestag |
Verlauf der Koalitionsaussichten auf eine regierungsbildende Mehrheit |
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